Im Interview spricht JUST KNOW Geschäftsführer Jens Kröger mit Tyler Hahne (u.a. THE ASH, L'Osteria) u.a. über die nächsten Schritte des Erfolgskonzeptes THE ASH und die Themen Digitalisierung und Corona in der Gastronomie.
Tyler, ich freue mich sehr, mich heute mit dir zu verschiedenen Themen austauschen zu können. Wer euch verfolgt, der weiß, dass bei euch immer sehr viel los ist. Neue Standorte, neue Specials und Gerichte… Erzähl doch mal, was passiert gerade bei euch?
Vielen Dank, Jens, auch ich freue mich auf den Austausch. Um direkt auf deine Einleitung einzugehen: Korrekt, es ist auch gerade, wie eigentlich immer, sehr viel los. Es werden viele Dinge geplant, aber auch schon aktiv umgesetzt.
Ich kann heute schon verkünden, dass wir im September unsere neue THE ASH Speisekarte launchen. In der Konzipierung dieser neuen, ganz besonderen Karte, stecken viele Stunden Arbeit, lange Meeting mit vielen Ideen und jede Menge Zielgruppenverständnis. Zum einen bringen wir ein größeres "Sharing Angebot" im Tapas Style auf die Karte, um den sozialen Faktor unserer Restaurants und unserer Gäste zu stärken. Als zweiten großen Punkt haben wir gemeinsam mit unserem Partner Redefine Meat viele vegane Fleischalternativen in das Menü integriert.
Ihr habt im vergangenen Jahr den zweiten Standort in Köln eröffnet. Wie sieht es sonst aus? Sind zeitnah neue Standorte geplant?
Ja! Tatsächlich stehen wir kurz vor der Eröffnung unseres dritten Standortes in Köln. Dieser Standort befindet sich in Köln Mühlheim und soll das erste "ASH to-go" Restaurant werden. Voraussichtlich werden wir diesen Standort noch dieses Jahr eröffnen. Der Fokus liegt hier auf dem Liefergeschäft, Pick-Ups und einem Butchers Shop.
Auf den Butchers Shop müssen wir später nochmal eingehen, da habe ich noch ein paar Fragen. Kommen wir aber zunächst mal zu einem anderen Thema, welches ich heute speziell für euch, als Vorzeige-Restaurant im Bereich Digitalisierung mitgebracht habe: Wir hören von einigen Interessenten und Kunden aus der Gastronomie tatsächlich immer wieder, dass der Online-Auftritt und die Digitalisierung in der Gastronomie "nicht so wichtig" sei. Was sagst du dazu?
Wir befinden uns in einem Generationswechsel. Alles ist super schnelllebig und auch eben digital geworden. Natürlich ist die Gastronomie nach wie vor ein reines People-Business und alles vor Ort muss persönlich bleiben. Die Prozesse, welche die Menschen in dein Restaurant bringen, sowie alles im Hintergrund muss aber natürlich digitalisiert sein. Wir leben im Jahr 2022, wer sein Business da nicht digitalisiert, hat schlechte Karten – auch in der Gastronomie!
Da sind wir einer Meinung. Da diesen Artikel hier auch viele Gastronomen lesen werden: Welche Punkte würdest du zu dem gerade genannten, als die wichtigsten Punkte für jeden (Gastro)-Unternehmer sehen?
Service! Der Service ist das A und O! Klar, die Qualität muss auch gegeben sein. Jedoch würde ich den Service noch höher einstufen. Der Service wird am Ende des Tages dein "make or break" sein. Selbst wenn das Produkt, also das Essen mal nicht so gut ist wie gewohnt – der Service-Mitarbeiter kann das retten. Genau so, kann ein schlecht gelaunter, unaufmerksamer Service-Mitarbeiter das gute Essen und den Gesamteindruck deines Lokals zunichtemachen. Essen nicht mehr nur essen. Es ist die Atmosphäre, ein Event, das Service-Erlebnis, was dich rundum zufrieden stellt.
Vielen Dank dafür, Tyler. Ich glaube, dass kann man auf fast jede Branche so anwenden! Was sich auch auf fast jede Branche auswirkt hat, war die Coronakrise. Restaurants waren mit am härtesten getroffen – wie war das für euch?
Keine Frage, das waren schwere Zeiten. Wir haben allerdings sehr schnell auf die Schließungen und Anpassungen reagiert und konnten uns daher ganz gut aufstellen: Wir haben den Delivery-Service gefühlt über Nacht aufgebaut. Teilweise wurde mit den Privatautos von Freunden und Mitarbeitern ausgeliefert. Für uns lag die höchste Priorität darin, die Arbeitsplätze für Studenten und Geringverdiener sicherzustellen, deshalb musste es ja irgendwie weitergehen – und zwar schnell. Rückblickend können wir sagen, dass der Stammkern an Mitarbeitern auch gehalten werden konnte und alle Mitarbeiter auf 100 % aufgestockt wurden.
So soll ein sein. Nicht meckern – machen. Während andere sich in Facebook-Gruppen über alles und jeden beschwert haben, habt ihr einen Lieferservice auf die Beine gestellt und so das finanzielle Überleben eurer Mitarbeiter gerettet. Neben dem Lieferservice betreibt ihr auch den vorhin schon angesprochenen Butcher- & Retail Shop. Was kann man sich darunter vorstellen?
Der Butcher Shop verkauft unsere Produkte in gewohnter ASH Qualität. Es ist das gleiche Fleisch, welches wir in unseren Restaurants nutzen. Und das gibt es nun auch zu fairen Preisen für zu Hause. Sogar Delivery-Service ist hier möglich – auch Sonntags. Diesen Service gibt es in jedem ASH und demnächst natürlich auch in unserem to-go Standort Köln-Mühlheim. Dabei möchten wir dem Metzger um die Ecke keine Konkurrenz sein oder ihn gar schlecht reden. Wir machen das als zusätzlichen Service für unsere Kunden.
Dieser unternehmerische Ansatz gepaart mit Kreativität für neue Ideen ist genial. Ich bin überzeugt davon, dass auch dieses Konzept ein großer Erfolg wird. Vielen Dank für die Insights und Antworten, Tyler. Wir sehen uns demnächst zum Business-Lunch im THE ASH!
Links zu diesem Artikel:
THE ASH Restaurant & Bar:
https://www.the-ash.com/
JUST KNOW: https://www.just-know.de/
Mehr zu Gastro Marketing & Digitalisierung: https://www.just-know.de/gastro-marketing/
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